Gefreut
Wie die Walter Moers'schen Überlieferungen aus Zamonien berichten, leben in der Ledernen Grotte besondere Wesen. „Die Buchlinge benennen sich in jungen Jahren nach einem Schriftsteller oder Dichter und sehen es dann als ihre Lebensaufgabe, alle Gedichte, Romane und Geschichten ihres Namenspaten auswendig zu lernen.“
Ich bin jedenfalls sehr froh über den Besuch von „Tosch Zulborer“ (Fans von Die Stadt der Träumenden Bücher werden verstehen) und fühle mich endlich als vollwertiger Autor. ;)
Unser neuer Mitbewohner stammt übrigens aus der Werkstatt von Carsten Sommer und für ein Einstaubli hat er wirklich eine hervorragende Qualität und Carstens regelmäßige Mails über den Herstellungprozess - es gibt eine lange Warteliste und es handelt sich um wirkliche Handarbeit und keine automatisierte Serienproduktion - waren sehr unterhaltsam und herzerwärmend.
Unser neuer Mitbewohner stammt übrigens aus der Werkstatt von Carsten Sommer, und für ein Einstaubli hat er wirklich eine hervorragende Qualität. Carstens regelmäßige Mails über den Herstellungsprozess – es gibt eine lange Warteliste, und es handelt sich um wirkliche Handarbeit und keine automatisierte Serienproduktion – waren sehr unterhaltsam und herzerwärmend.
Gelernt
Die letzten Wochen waren für mich weniger vom Schreiben als durch Buchwerbung inkl. Messeeinsatz geprägt. Einige Mechanismen des Marktes und der Branche verstehe ich inzwischen ganz gut, anderes bleibt für mich ein Buch mit sieben Siegeln. Anscheinend geht es Joscha Sauer ähnlich und ich bin, gelinde gesagt, relativ abgeturnt, wie Buchhändler*innen auf direktes Anschreiben reagieren. (Ich habe vor 2 Jahren mit schön gestalteten Postkarten ähnliche Erfahrungen gemacht.) Nun ja, wenn ich mir die Kinderbuchabteilung des Thalia um die Ecke anschaue, fehlt auch nicht mehr viel, um ihn für die Spielwarenabteilung eines Kaufhauses zu halten.
Verpasst
Der/die/das Blog wurde vor ein paar Tagen 20 Jahre alt, und ich habe es verpasst. Die minimalistischen, semi-authentischen Beiträge von damals hätten auch gut auf Twitter, Mastodon und Co. gepasst – wenn es diese Plattformen schon gegeben hätte. Aber 2004 war Superstürmer Youssoufa Moukoko noch nicht geboren, Johannes Paul II. war Papst, und wer cool war, telefonierte mit einem Motorola RAZR V3.
2.850 Einträge sind es bis heute geworden. Mein Post von 2019 hat in seinen Grundzügen übrigens immer noch seine Gültigkeit.
5 Kommentare:
Herzlichen Glückwunsch an "Der/die/das"! Gemeint war sicher die leider massiv vom Aussterben bedrohte Gattungsart "Blog". Ich habe es schon mal in diesem schönen Machwerk in den Kommentaren niedergeschrieben, wie schade es ist, dass heutzutage kaum noch jemand bloggt. Wo man früher nach Feierabend gut beschäftigt war, nur halbwegs durch die abonnierten RSS-Feeds durchzukommen, so ist das heute auf 10-15 Minuten locker erledigt. Für mich persönlich ist es ein betrübliches Bild der heutigen Zeit, dass dafür auf "social" media, im Vergleich zu damaligen Blogposts, die Beiträge extrem kurz und mit entsprechend weniger bis komplett ohne jeglicher Tiefe daherkommen. Aber schon Sokrates sagte ja: "Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer." Und daran hat sich seit tausenden von Jahren nichts geändert, wie man merkt ;-D
Bezüglicher Ihrer gerühmten Anonymität dürfen Sie sich aber keiner Illusion mehr hingeben, spätestens mit Amazon-Listung, dem Eintritt in die Welt der Klemmbausteine und der Impressumspflicht, ist es keine große Kunst für geübte Ermittler herauszufinden, welche Straße man für die R-Punkt-Straße umbenennen müsste...
Aber ich weiß, wie das ist, seit ich im Büro mit meiner eigentlich gut gehüteten Online-Identität angesprochen werde...
Ups, da hatte es das Wort "Blog" tatsächlich verschluckt...
Ich nehme das mit der Anonymität nach dem Wechsel im Management und Betriebsklima im Brotjob nicht mehr so ernst. Ich schreibe allerdings kaum noch Sachen aus dem Büro (egal ob semi-authentisch oder real). Trotzdem werde ich das Blog nie in die Realwelt überführen. Ich schaue keine tausend Artikel durch, um zu prüfen, ob ich mit irgendwelchen meiner Spinnereien aus dem Jahr 200X irgendwem auf die Füße trete.
Auch von mir eine mittlere Schubkarre Liebe für 20 Jahre Bloggerei! Ich kann mich Anonyms Einschätzung nur anschließen: Das Aussterben der Bloggerwelt ist ein Trauerspiel.
Auf etwas über 16 Jahre komme ich mittlerweile mit meinem Blog auch und wenn ich mich ein wenig im Rückspiegel betrachten möchte, stöbere ich in allen Artikeln. Das endet häufig mit einem leichten Anflug von Peinlichkeit und etwas Selbstzufriedenheit über den zurückgelegten Weg.
In diesem Sinne:
Bis morgen. Dann schaue ich hier wieder vorbei.
Vielen Dank, Adrian! :)
Kommentar veröffentlichen